Findom ist Fetisch, Findom ist Sucht. Hier teile ich meine Gedanken — die
Momente der Klarheit, in denen ich ausbrechen will, und die dunklen Phasen, in
denen ich mich wieder verliere.
Eine Collage an AI generierten Bildern mithilfe von Google's Gemini, allesamt
NSFW und auf meinen Fetisch zugeschnitten. Man beachte den minimalen Aufwand der
bereits oftmals schon zu guten Ergebnissen führt, manchmal aber auch wirres Zeug
produziert.
Dieses Geschäft ist unser Feind. Was aber siehst Du, wenn Du dich innerhalb
dieses Geschäft's bewegst? Sneaker, Socken, Füße. Mittelfinger. Die mentalen
Projektionen der Herrinnen, die uns eine Beziehung vorgaukeln. Bis es dazu
kommt, sind diese Herrinnen immer noch Teil des Geschäfts. Und das macht sie zu
unseren Feinden.
Du musst wissen, dass die meisten von ihnen noch nicht soweit sind, abgekoppelt
zu werden. Viele dieser Herrinnen sind so angepasst und vom Geschäft abhängig,
dass sie alles dafür tun um es zu schützen.
Neulich musste ich wieder mal den Optiker meiner Wahl aufsuchen. Naja, Wahl kann
man nicht sagen, habe ich doch erst seit einem Jahr eine Brille und wenn es
nicht umsonst wäre, würde ich ihn wahrscheinlich nicht wieder aufsuchen. Zu
teuer! Und dann auch keine Filiale mehr in unmittelbarer Nähe.
Wieauchimmer. Eine Stunde mit dem Zug, mit Laptop und Musik, gibt
schlimmeres. Die Brille hat er mir gerichtet. Eigentlich nur die Bügel
ersetzt. Jedenfalls kann ich jetzt wieder uneingeschränkt sehen.
Anna, so nenne ich sie jedenfalls, hat mir heute hundert Euro
"abgefickt". Eigentlich 150. Mein Kopf konnte einfach nicht genug bekommen und
ist nachwievor auf sie fixiert. Das Cash & Go, auch wenn es nur wenige Sekunden
gedauert hat, macht mir immer noch zu schaffen. Die Hitze macht mich gefügiger
als ich es ohnehin schon bin.
Angefangen hat alles vor zwei Wochen, als ich mich auf ihre Anzeige beworben
habe. Sie gab dabei genaue Intruktionen, wie sich ihre Lakaien zu melden
haben. Fünf Euro um von Ihr wahrgenommen zu werden. Es braucht eben nicht viel,
um die Spreu vom Weizen zu trennen. Es müssen keine großen Beträge sein, genauso
wie ich das auch handhabe. Als nach einer Woche noch immer keine Antwort kam,
dachte ich mir: Gut, vlt ist das auch nur so ein Scam gewesen. Fünf Euro tun ja
keinem weh, wenn das zehn Durstige machen kommt man auch so auf sein Geld. Es
kam dann aber doch noch was.
Dieser Fetisch ist so ziemlich das geilste was ich kenne und es gibt kaum einen
Tag, an dem ich nicht daran denken kann. Auch wenn ich inzwischen Mittel und
Wege gefunden habe, meine Sucht real auszuleben, unter der Führung einer echten
Herrin — ich muss zugeben das war nicht immer so. Gerade in meinen Anfängen hat
mich das sehr zur Verzweiflung gebracht. Ständig diese devoten Gedanken,
ständige diese eine Seite an mir. Es ist mehr eine Qual gewesen mit dieser
Neigung zu leben. Und auch heute noch verzweifle ich manchmal an den wenigen
Optionen die ich habe.
Sonntag, denk mir ich geh lieber an die FH zum Lernen für meinen Sprachkurs
(Niederländisch), daheim bin ich eh nur abgelenkt oder mir fällt die Decke auf
den Kopf. Ich sitze so da im 2. Stock neben dem Drucker und den
Getränkeautomaten, arbeite was am Laptop. Auf einmal eilt eine junge Dame dabei,
schätze so Anfang 20, hatte einen ziemlichen Stress, wollte wohl schnell was
ausdrucken, aber kein Kleingeld dabei. Um Drucken zu können braucht man Guthaben
auf der Karte, das kann man beim Automaten aufladen, der nimmt nur Scheine
an. Aber in diesem Fall ist er sehr wählerisch gewesen und hatte sich wohl
gedacht, am Sonntag ist sein Ruhetag. Voller Verzweiflung versuchte es die junge
Dame mehrmals. Nichts, die Maschine verweigerte seinen Dienst.
Drei Jahre kennen wir uns nun jetzt schon. Eine lange Zeit und eine noch viel
längere Rechnung, wenn ich mich mal traue es zusammen zu zählen. Drei gute Jahre
würde ich meinen. Ich habe gelebt. Real, mit einem realen Menschen, einer realen
Herrin. Mit echten Füßen, echten Ohrfeigen und echt geil verschwitzten Socken! 🥵
Dabei habe ich es nie für möglich gehalten, jemals meinen Fetisch auf diesem
Niveau ausleben zu können. Nein, ganz und garnicht. Es war ein absolutes
Hirngespinst, diese Gedanken. Das alles existierte maximal virtuell, mit einer
der vielen Findoms auf Twitter, die gezielt auf diese Phantasien einging um
meinen Kopf — und in erster Linie mein Konto — zu ficken. Ein virtuelles
Herumgewichse, durch und durch! Eine Simulation, oder vielmehr Stimulation, wenn
man so will.
Sie hat es geschafft. Mal wieder. 300 Euro sollten es diesmal
sein. Drei-Hundert-Euro. Drei mal einen Hunderter. Zur Strafe, für mein
Verhalten. Weil ich nicht ihrer Meinung gewesen bin. Weil ich nicht auf ihrer
Seite gestanden bin. Weil ich versucht habe mit den Menschen auszukommen auf so
kleinem Platz. Weil ich ich glaubte, ich könne ihr einfach das ganze Essen
bezahlen. Weil sie den Bus für mich gezahlt hat, 50 Euro hin und retour — in
Summe. Weil ich dachte, dass wir dann quitt sind. Weil es mir in dem Moment
einfach zuviel gewesen ist.
Es war ihr 23. Geburtstag. Sie hat mich spontan gefragt ob ich mitkommen möchte,
weil sie ungern alleine fahren will. Wir kennen uns jetzt schon seit mehr als 3
Jahren und ich habe in den letzten Wochen zunehmend darauf hingearbeitet, ihr
Eigentum zu werden. Eigentum — was auch immer das ist. Für mich ist es
intensiverer Kontakt zu ihr. Vlt. sogar der Versuch unsere "Beziehung" auf das
nächste Level zu hieven.